Beetzendorfer Bruchwald und Tangelnscher Bach (NSG0042)
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Größe [ha]: 139
Landkreise und kreisfreie Städte: Altmarkkreis Salzwedel
Verordnung vom:05. Juli 1978
Gebietsbeschreibung
Das NSG (35 - 42 m ü. NN) liegt ca. 10 km westlich von Klötze zwischen Beetzendorf und Tangeln.
Flora
Die vorherrschende Waldgesellschaft der feuchten, z. T. entwässerten Niederung, ist ein reich gegliederter Erlen-Eschenwald mit einigen alten Stiel-Eichen.
Die Baumschicht wird von
- Erlen (Alnus),
- Eschen (Fraxinus excelsior) und wenigen alten
- Stiel-Eichen (Quercus robur) geprägt.
Die Strauchschicht kennzeichnen
- Hasel (Corylus avellana),
- Traubenkirsche (Padus avium) und
- Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum).
In der Krautschicht sind die Arten
- Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana),
- Wald-Ziest (Stachys sylvatica),
- Wald-Flattergras (Milium effusum),
- Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) und
- Großes Zweiblatt (Listera ovata) vertreten.
Je nach Bodenfeuchte wächst Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum) auf frischen und Sumpf-Segge (Carex acutiformis) auf feuchten Standorten.
Sumpfige Bereiche innerhalb des Eschenwaldes (Fraxinus excelsior) werden vom Walzenseggen-Erlenbruch (Carici elongatae-Alnetum) besiedelt.
Auf grundwasserferneren Standorten stockt in geringerem Umfang der Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald (Stellario holosteae-Carpinetum betuli).
Der Waldbestand wechselt von Erle (Alnus) und Traubenkirsche (Padus avium) hin zu Hainbuche (Carpinus betulus) und Rotbuche (Fagus sylvatica) mit der in der Strauchschicht vorkommenden Breitblättrigen Sitter (Epipactes helleborine).
Die dominierende Wiesengesellschaft der Offenlandflächen ist die Fuchsschwanz-Wiese (Galio molluginis-Alopecuretum pratensis).
Ehemals stärker beweidete Feuchtwiesen sind als Flatterbinsenweide (Epilobio-Juncetum effusi) mit Vorkommen der Röhrigen Pferdesaat (Oenanthe fistulosa) ausgeprägt. Am Bachufer ist eine brache, brennesselreiche Engelwurz-Kohldistel-Wiese (Angelico sylvestris-Cirsietum oleracei) ausgebildet.
Artenarmes Wasserschwaden-Röhricht (Glycerietum maximae), das von Uferseggen-Ried (Caricetum ripariae) und Sumpf-Segge Carex acutiformis) umgeben ist, siedelt inmitten eines größeren brach liegenden Nassbereiches.
Am Tangelnschen Bach sind stellenweise Rohrglanzgras-Röhrichte (Phalaridetum arundinaceae) zu finden.
Besonders beachtenswert im Bach sind die Bestände der Berlen-Gesellschaft (Veronico-Beruletum erecti) mit Wasserhahnenfuß (Ranunculus aquatilis).
Fauna
Im Bach leben Bachneunauge (Lampetra planeri) und Bachforelle (Salmo trutta forma fario).
Ebenfalls Bewohner des NSG sind Feuersalamander (Salamandra salamandra), Eisvogel (Alcedo atthis) und Gebirgsstelze (Motacilla cinerea).
Besonders hohe Siedlungsdichten erreichen Höhlenbrüter, wie z. B. der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca). Weiterhin kommen
- Mittelspecht (Dryobates medius),
- Hohltaube (Columba oenas) und
- Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) vor.
Schutzziel
Schutz, Erhaltung und Förderung der Vegetationsdynamik und Wassergüte sowie der daran gebundenen Arten und Lebensgemeinschaften, insbesondere der Niederungswaldgesellschaften.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der relativ gute Zustand des Naturschutzgebietes wird durch fortschreitende Entwässerung der Bruchwaldbereiche gefährdet. Die Wiesen sind dauerhaft nur durch regelmäßige Mahd oder extensives Beweiden zu erhalten.
Das NSG ist als FFH-Gebiet (FFH0004) "Tangelnscher Bach und Bruchwälder" von der EU bestätigt.