Eislebener Stiftsholz (NSG0108)
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Größe [ha]:36,50
Landkreise und kreisfreie Städte: Mansfeld-Südharz
Verordnung vom:30. März 1961
Gebietsbeschreibung
Das NSG (270 - 280 m ü. NN) liegt ca. 4 km südwestlich von Eisleben und 1 km südlich von Wolferode. Es handelt sich um ein Teil des Waldgürtels am Nordhang des Hornburger Sattels.
Geologische Beschaffenheit
Sandsteine und Quarzit-Konglomerate des Hornburger Sattels streichen am Nordhang aus. Der angrenzende "Dockhorn'sche Steinbruch" ist ein Geotop. Über dem Festgestein liegt ein Lösslehmschleier, auf dem staunasse Braunfahlerden ausgebildet sind. Diese gehen im angrenzenden Kerbtälchen in Hangstaugley über.
Flora
Traubeneichen-Hainbuchenwälder (Galio sylvatici-Carpinetum betuli) mit vereinzelten Rotbuchen (Fagus sylvatica) bestimmen die Vegetation. Sie sind als östlichste Vorposten einer weit verbreiteten Waldgesellschaft der unteren Harzregion anzusehen. Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Hainbuche (Carpinus betulus) sind häufiger vertreten als Rotbuche, was auf die Übergangsstellung des Gebietes zum subkontinentalen Mansfelder Hügelland hinweist.
Der Baumschicht sind außerdem Hänge-Birken (Betula pendula) und Ebereschen (Sorbus aucuparia) beigemischt. Die Strauchschicht besteht aus der Naturverjüngung der Hainbuche, dem Jungwuchs der anderen Gehölze sowie
- Gewöhnlicher Hasel (Corylus avellana),
- Schwarzem Holunder (Sambucus nigra),
- Gemeinem Schneeball (Viburnum opulus) und
- Zweigriffligem Weißdorn (Crataegus laevigata).
Auf dem basenarmen Standort wachsen in der Krautschicht
- Maiglöckchen (Convallaria majalis),
- Verschiedenblättriger Schwingel (Festuca heterophylla),
- Einblütiges Perlgras (Melica uniflora),
- Schlängelschmiele (Avenella flexuosa),
- Schmalblättrige Hainsimse (Luzula albida) und
- Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium).
Auf zeitweilige Staunässe verweisen
- Wald-Rispengras (Poa chaixii),
- Wald-Flattergras (Milium effusum),
- Riesen-Schwingel (Festuca gigantea),
- Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) und
- Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa).
Auf kleiner Fläche ist ein mesotropher Traubeneichen-Buchenwald (Luzulo luzuloides-Fagetum) anzutreffen, in dessen Krautschicht
- Maiglöckchen (Convallaria majalis),
- Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) und
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
vertreten sind.
Fauna
Höhlenbrütende Vogelarten wie Klein- und Mittelspecht (Dendrocopos minor und D. medius), sporadisch auch Schwarzspecht (Dryocopus martius) sowie Hohltaube (Columba oenas) nutzen das höhlenreiche Altholz im NSG.
Auch der Zwergschnäpper (Ficedula parva) konnte schon zur Brutzeit beobachtet werden.
Schutzziel
Sicherung eines weit in das herzynische Trockengebiet vorgeschobenen Eichen-Buchenwald-Vorkommens
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Aufgrund der naturverträglichen forstlichen Nutzung ist der Gebietszustand gut. Lediglich am Südrand kommt es zu Nährstoffeinträgen durch landwirtschaftliche Nutzungen. Weitere schutzwürdige Flächen befinden sich im östlich angrenzenden "Teufelsgrund" und im sich nördlich anschließenden Steinbruchbereich. Das NSG liegt im gleichnamigen FFH-Gebiet (FFH0111) "Eislebener Stiftsholz".
Links / Dokumente:
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)