Großer Ronneberg-Bielstein (NSG0137)
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Größe [ha]: 230
Landkreise und kreisfreie Städte: Mansfeld-Südharz
Verordnung vom:21. April 1993
Gebietsbeschreibung
Das NSG liegt 10 km nordöstlich von Nordhausen - an der Landesgrenze zu Thüringen - im LSG0032 "Harz und südliches Harzvorland".
Geologische Beschaffenheit
Das Gebiet wird geomorphologisch von den Höhenrücken des Großen Ronneberges (465,2 m ü. NN) und des Großen Bielsteins (478,7 m ü. NN) geprägt, die durch das Tal des Wolfsbaches voneinander getrennt sind.
Kennzeichnende Gesteine im Untergrund sind Diabase, Ton- und Kieselschiefer, Grauwacken und Quarzite.
Auf Diabas haben sich lössbeeinflusste Schutt-Braunerden und auf Tonschiefern Lehmschutt-Braunpodsole ausgebildet.
Flora
In dem waldreichen NSG überwiegt auf basenreichen, lössbeeinflussten Böden ein Waldmeister-Rotbuchenwald (Galio odorati-Fagetum), der von Waldgerste (Hordelymus europaeus) begleitet wird. In der relativ artenreichen Krautschicht ist im Frühjahr der Hohle Lerchensporn (Corydales cava) charakteristisch.
Kleinflächig vorhanden sind:
- ein hallenartig ausgebildeter Hainsimsen-Rotbuchenwald (Luzulo luzuloides-Fagetum) auf bodensauren Standorten,
- der Eschen-Bergahorn-Schluchtwald (Fraxino-Aceretum pseudoplatani) im Tal des Wolfsbaches u.a. mit
- Gewöhnlichem Seidelbast (Daphne mezereum) und
- Ausdauerndem Silberblatt (Lunaria rediviva),
- kleine Fichtenforste.
In Honiggras-Rotschwingel-Wiesen sind anzutreffen
- Dreizahn (Danthonia decumbens),
- Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor) sowie
- Akelei (Aquilegia vulgaris).
Feuchte Staudenfluren werden von Großem Mädesüß (Filipendula ulmaria) beherrscht.
Fauna
Bemerkenswerte Brutvogelarten der Wälder sind
- Erlenzeisig (Carduelis spinus),
- Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus),
- Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) sowie
- Hohltaube (Columba oenas).
Das NSG bietet auch Lebensraum für die Wildkatze (Felis silvestris), den Feuersalamander (Salamandra salamandra) und vom Aussterben bedrohte Insektenarten.
Schutzziel
Erhaltung artenreicher Mittelgebirgswiesen sowie naturnaher Waldbestände, insbesondere mesophiler Buchenwälder und Ahorn-Eschen-Schluchtwälder.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Die Laubwaldanteile befinden sich in einem guten Zustand. Fichtenforste sind in naturnahe Buchenwälder umzuwandeln. Die Wiesen werden seit 1992 gemäht. Das NSG liegt im von der EU bestätigten EU SPA sowie FFH-Gebiet (F97/S30) "Buchenwälder um Stolberg".
Links / Dokumente:
Verordnung vom 21.04.1993 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Halle. - 2(1993)7 v. 06.05.1993)