Weinberg bei Hohenwarthe
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Größe [ha]: 5
Landkreise und kreisfreie Städte: Jerichower Land
Verordnung vom: 17.03.1939
Gebietsbeschreibung
Das NSG (ca. 40-75 m ü. NN) liegt unmittelbar südlich der BAB 2 ca. 1,5 km von Hohenwarte entfernt. Der Weinberg, ein Steilhang an der Elbe, überragt mit etwa 35 m deutlich die Aue. Das NSG ist Teil des LSG "Zuwachs-Külzauer Forst".
Geologische Beschaffenheit
Den Steilhang bilden Schmelzwassersande und Geschiebemergel der Saalevereisung. Sie überlagern am unteren Hangfuß tertiären Rupelton. Höher gelegene Teile des Weinberges werden von 5-6 m mächtigen Sanden und Kiesen mit Lößauflagen bedeckt.
Flora
Auf dem südlichen Teil des Steilhanges stockt ein dichter Feldulmenwald. In der Baumschicht ist die Feld-Ulme (Ulmus minor) infolge des Ulmensterbens nicht mehr vorhanden. Der Unter- und Mittelhang ist mit einem für warme Hanglagen typischen Hainbuchen-Feldulmenwald (Carpino-Ulmetum minoris) bestanden. Zum landwirtschaftlich genutzten Bereich leitet ein Holunder-Feldulmen-Gebüsch über.
Im Nordteil des NSG befand sich insbesondere in der oberen Hanghälfte bis vor wenigen Jahrzehnten ein Xerothermrasenkomplex. Dabei wuchsen auf Lössboden Haarfedergras- Steppenrasen an ihrem landesweit einzigen rechtselbischem Bestand sowie Fiederzwenkenrasen u. a mit
- Liegendem Ehrenpreis (Veronica prostrata) und
- Kleinem Schillergras (Koeleria macrantha).
Auf den Sandböden siedelten Silbergrasfluren und Straußgrasfluren z. B. mit
- Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites),
- Kelch-Steinkraut (Alyssum alyssoides) und
- Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum).
Aktuell ist davon nur noch ein kleiner Restbereich an der Hangschulter erhalten. Am Nordrand des NSG im Bereich einer Quelle kommen Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara) und Blaugrüne Binse (Juncus inflexus) vor. Eine Streuobstwiese und kleinere Flächen mesophilen Grünlandes gehören ebenfalls zum NSG.
Fauna
Der Steilhang ist Lebensraum für Dachs (Meles meles) und Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus). Die Zauneidechse (Lacerta agilis) bewohnt die Offenbereiche.
Zur artenreichen Kleinvogelwelt gehören u. a. Nachtigall (Luscinia megarhynchos) und Kleinspecht (Dendrocopos minor).
Schutzziel
Schutz und Erhaltung wärmeliebender Trockenrasen; Schutz der Ausbildung eines für mitteldeutsche Stromgebiete charakteristischen Feldulmen-Hangwaldes mit dichtem Unterwuchs.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Fehlende Pflegemaßnahmen führten zur Verbuschung und zum fast vollständigem Verlust der Trockenrasen. 2017 wurde der letzte verbliebene Offenbereich an der Hangschulter entbuscht und mittels Pflegevereinbarung für die nächsten Jahre vorerst gesichert. Die Besucherlenkung ist positiv zu bewerten. Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Elbaue zwischen Saalemündung und Magdeburg".
Links / Dokumente
VO v. 17.03.1939 (Amtsbl. d. Reg. Magdeburg. - (1939)13 v. 01.04.1939); Beschl. BT Magdeburg v. 05.07.1978 - Verkleinerung